Führen in der Krise: Starke Bilder nutzen

Auf Belegschaftsversammlungen sind Bilder ein geeignetes Mittel, um die Krise im Unternehmen zu verdeutlichen.
Auf Belegschaftsversammlungen sind Bilder ein geeignetes Mittel, um die Krise im Unternehmen zu verdeutlichen.

Verwenden Sie auf Belegschaftsversammlungen starke Bilder statt immer nur Worte, um die Krisensituation im Unternehmen effektiv zu veranschaulichen. Der Vorteil: Die Botschaft eines Bildes bleibt bei Ihren Mitarbeitern wesentlich besser hängen und fördert so die Diskussion untereinander. Heute stelle ich Ihnen drei Bilder vor, die sich in der Kommunikation mit Mitarbeitern besonders bewährt haben.

 

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. So abgedroschen die Redewendung auch sein mag, sie gilt auch – oder vielleicht gerade – in Krisenzeiten. Mit der Uhr, dem Fahrrad und dem Elefanten bringen Sie Ihren Mitarbeitern auf der nächsten Belegschaftsversammlung die kritische Lage im Unternehmen unmissverständlich nahe.

 

Viertel vor zwölf: Es ist Zeit, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen
Viertel vor zwölf: Es ist Zeit, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen

Die Uhr: Es ist Viertel vor zwölf

Zeigen Sie auf einer Uhr die aktuelle Lage der Krise, indem Sie die Zeiger symbolisch auf Viertel vor zwölf setzen. Das bedeutet: Es ist noch Zeit, das Unternehmen neu auszurichten und die Krise in den Griff zu bekommen. Und zwar bis fünf vor zwölf – dann wird es richtig eng. Denn: Sobald es nach zwölf ist, ist es zu spät. Dann kommt meist der Insolvenzverwalter und bestimmt die Richtung – nicht mehr Sie. Der Insolvenzverwalter muss die Gläubiger bedienen, die natürlich Geld sehen wollen. Mit der Uhr verstehen Ihre Mitarbeiter: Wir haben noch Zeit, müssen aber jetzt dringend etwas tun, um die Insolvenz zu verhindern.

Wie bei einem Fahrrad müssen bei einem Unternehmen alle Elemente aufeinander abgestimmt sein, damit es läuft.
Wie bei einem Fahrrad müssen bei einem Unternehmen alle Elemente aufeinander abgestimmt sein, damit es läuft.

Das Fahrrad: Wie bringen wir das Unternehmen wieder zum Laufen?

Erklären Sie Ihren Mitarbeitern, dass ein Unternehmen wie ein
Fahrrad funktioniert: Damit es läuft, müssen die einzelnen Elemente ineinandergreifen. Fünf Mitarbeiter entlassen entspricht z. B. dem Entfernen von fünf Gliedern aus der Fahrradkette. Es ist aber nicht gesagt, dass es danach wieder läuft. Man muss das ganze Fahrrad prüfen und auch die anderen Elemente anpassen, z. B. den Rahmen
oder den Lenker. Die Restrukturierung muss also umfassend sein und kann sich nicht nur auf Entlassungen beschränken – das wäre zu einfach. Krisen sind komplex: Der Vergleich zwischen Fahrrad und Unternehmen wird bei Ihren Mitarbeitern für den Aha-Effekt sorgen.

Welche Bereiche sind notwendig, um das gemeinsame Unternehmensziel zu erreichen?
Welche Bereiche sind notwendig, um das gemeinsame Unternehmensziel zu erreichen?

Der Elefant: Wo muss gespart werden?

Eine bestimmte Summe Geld soll gestrichen werden – aber wo genau soll gekürzt werden? Vergleichen Sie Ihr Unternehmen bildhaft mit einem Elefanten und teilen Sie diesen in mehrere Scheiben, die jeweils für einen Unternehmensbereich stehen. Diskutieren Sie mit Ihren Mitarbeitern auf der Belegschaftsversammlung: Wo wollen wir als Unternehmen gemeinsam hin? Auf welche Teile des Elefanten können wir dafür verzichten? Nehmen Sie die Ergebnisse mit in den oberen Führungskreis, um dort entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten
und zu verabschieden.

Vertrauen Sie auf die Kraft der Bilder: Visualisierte Gedanken sind reich an Informationen und schaffen schnell eine gemeinsame Kommunikationsebene. Die drei genannten Bilder vermitteln auf einfache Weise die komplexe Situation im Unternehmen und regen Ihre
Mitarbeiter dazu an, grundlegende Fragestellungen der Krise zu diskutieren.